Toronto
Der internationale Flughafen von Toronto liegt im Vorort Mississauga (Grossstadt mit ca. 722’000 Einwohner auf 300 km²). Unser Hotel, das Quality Inn, können wir in 20 Gehminuten samt grossem Koffer und Hundebox erreichen. 2 Personen konnten wir bereits Vorbuchen, für den Hund müssen wir erfreulicherweise nichts nachbezahlen und auch keine Kaution hinterlegen. Zudem können wir jeweils am Morgen ein typisch kanadisches Frühstück mit Rührei, Würstchen, Toast, Waffeln aber auch Joghurt geniessen. Das Zimmer mit Bad ist sauber mit zwei grossen hohen Betten, Fernseher, Kühlschrank, Kaffeemaschine und Klimaanlage zum heizen. Nach dem Zimmerbezug gönnen wir uns im Pub im gleichen Haus ein kanadisches Bier und ein gutes Abendessen. Im ganzen Hotel steht ein sehr gutes freies Wifi zur Verfügung. So können wir vom Bett aus noch einen Krimi auf deutsch streamen. Müde schlafen wir bald ein – good night canada!
Attention, the Wilds are coming – für Montag den 24. März haben wir eine kurze Stadtbesichtigung in Toronto vorgesehen. Kiara lassen wir im Hotelzimmer. Hunde sind in Kanada nicht überall erlaubt. Mit dem Shuttlebus des Hotels gelangen wir zur Bahnstation Airport – Union Station Toronto. Eine Bahn Mitarbeiterin vor Ort erkennt unsere Ratlosigkeit und hilft uns beim Lösen eines Onlinetickets. Gleich neben der Union Station (Hauptbahnhof) steht der CN-Tower, ein absolutes muss für Besucher der Stadt. Der Eintritt ist zwar nicht ganz billig (ab 40 CAD für Erwachsene), aber der Ausblick aus über 340 m Höhe auf Toronto und bei besserem Wetter auch weit über den Lake Ontario bis zum Staat New York (USA), den Lake Erie oder den Lake Huron ist doch eindrücklich. Der Souvenirshop im Erdgeschoss lockt auch mit interessanten Artikeln von unnötig über Staubfänger bis brauchbar. Leider finden wir kein passendes Pendant zu unserem Maskottchen aus Schottland (UK).
Toronto, CN-Tower
Ausgehend von der Kreuzung Spadina Avenue und Dundas Street West findet man das heutige Chinatown (asiatisches Viertel) in Torontos Altstadt. Das wollen sich Sabine und Roger ansehen und da es bereits Mittag wird ist ein Besuch in einem Restaurant wohl keine schlechte Idee. Nur welches? Hier ist alles irgendwie chinesisch, auch die Beschriftungen und die Sprache. Die Wahl fällt auf ein Vietnamesisches Restaurant. Zum Glück gibt es die Speisekarte auch auf englisch und mit Bildern, wer weiss was wir da sonst bestellt hätten. Vietnamesisches Essen bedeutet offenbar auch viele Suppengerichte aber es gibt auch Reis mit Zutaten. Die 3 Millionen Stadt Toronto hat noch viele weitere Attraktionen zu bieten, wie etwa das Royal Ontario Museum, das Casa Loma oder das Ripley’s Aquarium. Zuviel für uns, vor allem zu Fuss und im Hotel wartet schliesslich auch noch Kiara. Wer also Toronto besichtigen will tut dies besser mit viel Zeit, ohne Hund und nicht zu Fuss.
Chinatown (asiatisches Viertel) in Torontos Altstadt
Am Dienstag haben wir die Niagara Fälle auf unserer Besichtigungstour. Kiara darf heute mitkommen. Im Flughafen haben wir ein Mietauto für unsere weitere Reise reserviert. Doch wo ist den hier bloss die Autovermietung? Nach einigem suchen, verlaufen und fragen werden wir doch noch fündig. Die Reservation über das Internet war anscheinend nutzlos, denn Sabine musste das ganze Buchungsprozedere am Schalter wiederholen. Jetzt haben wir für die nächsten drei Wochen ein Mietauto, ein Chevrolet Equinox mit viel Platz, welches wir in Halifax zurückgeben werden. Nun ja, ein amerikanisches Auto mit Schweizer Namen. Roger sitzt am Steuer, Sabine navigiert als Beifahrerin und Kiara rutsch im grossen Kofferraum herum. So sind wir die ersten Kilometer auf kanadischen Strassen unterwegs. Schnell gewöhnen wir uns an den Verkehr mit mehrspurigen Strassen, links und rechts vorbeifahrenden Fahrzeugen, grossen schnellen Lastwagen und unbekannten Verkehrsschildern. Rund 130 Kilometer und wieder zurück sind es von Toronto entlang des Lake Ontario über den Queen Elizabeth Way zu den Niagarafällen. Eine schöne abwechslungsreiche aber auch anspruchsvolle Strecke, gerade richtig um in Kanada Autofahren zu lernen.
Vom Rapidsview Parking (Lot C) in Niagara Falls führt ein schöner Weg entlang des Niagara River vom Stauwehr, über die Stromschnellen bis zum Wasserfall. Das Wetter beschert uns einen eher grauen wolkenverhangenen Tag mit einer kalten Biese. Dennoch geniessen wir und ganz besonders Kiara den Spaziergang entlang des Wassers auf kanadischer Seite. Es ist schon beeindruckend wie der Niagara River zuerst ruhig daher fliesst, dann mehrere Meter über Stromschnellen fliesst, sich teilt und letztlich über die beiden Wasserfälle, auf kanadischer bzw. amerikanischer Seite, 57 Meter in die Tiefe stürzen. Gerade auch zu dieser Jahreszeit mit Schnee und Eis haben die Wasserfälle ihren besonderen Reiz. Jährlich sollen sich die Wasserfälle durch Erosion ca. 1,8 Meter flussaufwärts fressen. Im Besucherzentrum bekommen wir gerade noch einen Schnellimbiss, bevor es um 14 Uhr für einen betrieblichen Anlass schliesst. Müde aber glücklich und zufrieden erreichen wir am Abend wieder unser Hotel in Toronto. Hier können wir auch kostenfrei parkieren. Im Nachhinein gesehen war das Quality Inn das beste Hotel auf unserer Mietauto Reise, mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis. Morgen heisst es Koffer packen, die Reise geht weiter.
Niagara Fälle
Montreal
Es ist etwa 10 Uhr, als wir am Mittwoch 26. März von Toronto aufbrechen. Kiara findet diesmal in der aufgebauten Hundebox im Kofferraum Platz, so ist sie gesichert und rutscht nicht mehr herum. Zuerst fahren wir rund 40 Kilometer zum Scarborough Bluffs Park in Toronto zu einem Spaziergang mit einer wunderschönen einzigartige Landschaft am Ontariosee. Die Strecke nach Montreal via Transcanada Highway beträgt fast 600 Kilometer. Das ist uns zu viel für einen Tag, weshalb wir auf halber Strecke im modernen Motel 6 in Kingston einen Zwischenhalt einlegen und übernachten. Die Fahrt führt uns durch scheinbar unendliche Wälder, weite Felder, vorbei an unzähligen Seen, kleinen Ortschaften und riesigen Farmen. Auch diesmal machen wir während der Fahrt etwa alle 100 Kilometer eine Pause. Bevorzugt wählen wir dazu «Tim Hortons» Restaurants, benannt nach dem Gründer, einer kanadischen Eishockey Legende, wo wir guten Kaffee und Donuts geniessen. Diese Restaurantkette ist oftmals auch ein Treffpunkt für ältere «Lokals» wie wir immer wieder feststellen. Gegen 16 Uhr erreichen wir am Donnerstag Montreal.
Scarborough Bluffs Park, Eisfischen
Montreal
Wir haben nun auch die Provinz Ontario verlassen und sind in der Provinz Quebec. Mit 1.8 Mio. Einwohnern ist Montreal die zweitgrösste Stadt Kanadas nach Toronto. Zudem ist sie weltweit auch die drittgrösste französischsprachige Stadt nach Kinshasa und Paris. Ja richtig, hier spricht man französisch mit Dialekt – das ist aber meist kein Problem für Sabine. Die Stadt liegt zudem auf der grössten Insel im Sankt Lorenz Strom und dem Mündungsgebiet des Flusses Ottawa. Mithilfe des eigenen Garmin Navigationsgerätes und den Anweisungen des Beifahrers getraut sich auch Sabine mitten in den dichten Verkehr der Grossstadt. Das Mietauto stellen wir in einem öffentlichen Parkhaus in der Nähe des Hotel Crome ab. Dort angekommen, melden wir uns an, zahlen die Kaution und den Aufpreis für den Hund und beziehen sogleich unser Hotelzimmer im 8. Stock. Die Lage des Hotels im Stadtzentrum ermöglicht uns verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Fuss meist mit Hund zu erkunden. Ausserdem kann ein Hund (mit Maulkorb) hier auch mit in der U-Bahn fahren.
Vier Nächte und drei ganze Tage (27. – 31. März) verbringen wir in Montreal. Das Wetter bringt uns nochmals Kälte, Schnee und Eisregen. Da sind wir froh das Auto im Parkhaus stehen zu lassen und die Stadt so zu besichtigen. Vieux Montréal (das alte Montreal) mit dem historischen Hafen, den bunten Häuserblocks, den grosszügigen Parkanlagen, den verschiedenen Kirchen, den netten Restaurants und Kaffees, den Museen, Gärten und Geschäften bietet eine grosse Vielfalt an Möglichkeit für jeden Besucher. In dieser Jahreszeit ist allerdings vieles noch geschlossen, wie etwa das Riesenrad. Die Basilika Notre Dame de Montreal wird gerade restauriert und kostet zudem noch relativ viel Eintritt, weshalb wir auf eine Besichtigung verzichten. Da stärken wir uns lieber im «Mandy’s», einem auf Suppen und Salate spezialisierten Restaurant, mit einer Linsensuppe. Hier dürfen wir auch Kiara mit hinein nehmen, was in den meisten Restaurants nicht erlaubt ist. Ein Problem für Hundebesitzer, vor allem im kalten Winter. Das Frühstück ist oft bei den Hotels in Kanada nicht inbegriffen. Dazu gibt es in der Stadt etliche Lokale, welche verschiedene Frühstücksvarianten anbieten. Wir begnügen uns meist mit Kaffee und Donuts im «Tim Hortons». Am Sonntag gönnen wir uns allerdings ein ausgiebiges kanadisches Frühstück im «L’oefrier». Das genügt für den ganzen Tag.
Mandy's Restaurant, Tim Hortons, L’oefrier
Bei etwas freundlicherem Wetter wagen wir uns für einen Tagesausflug auf den Hausberg und Namensgeber von Montreal, den Mont Royal. Mit der U-Bahn fahren wir ab Place d’Armes bis zur Haltestelle Snowdon. Das mit dem Maulkorb haben wir geübt und so kommt Kiara natürlich auch mit. Von da aus geht es zu Fuss die Queen Mary Strasse hinauf bis zum Oratorium Saint Joseph. Die imposante Kuppelkirche mit Museum, in Kanada gibt es für alles mögliche und unmögliche ein Museum, besuchen wir nur kurz. Kiara muss hier draussen bleiben. Vorbei am grossen Friedhof Notre Dame und durch den Park Mont Royal erreichen wir schliesslich völlig geschafft das Mont Royal Chalet. Von hier aus bietet sich uns ein herrlicher Ausblick auf Montreal. Bevor wir den Weg hinunter in die Stadt und zum Hotel antreten stärken wir uns noch im kleinen Imbissrestaurant des Suisse Chalet. Durch einen schön angelegten Waldweg, sofern man sich nicht verläuft, gelangt man in die Rue Peel. Von da aus ist es nicht mehr weit zu unserem Hotel. Müde bin ich, geh zur ruh, decke meine Äuglein zu – bon nuit, Montréal.
Park Mont Royal
Quebec
Am Montag 31. März gegen 10:30 Uhr verlassen wir Montreal und fahren über den Transcanada Highway 280 Kilometer nach Quebec. Auf halber Strecke halten wir in Drummondville zum Mittagessen. Nach einem weiteren Halt auf einem Rastplatz mit Besucherinformation auf der Autobahn, kurz vor der Stadt, erreichen wir um 16 Uhr Quebec. Unser 3-Sterne-Hotel «Champlain», das beste und teuerste auf unserer Reise, liegt in der von Stadtmauern umgebenen Altstadt. Unser Auto parken wir wieder in einer öffentlichen Parkgarage in der Nähe. Das Hotel entspricht dem kanadischen Standard, das Zimmer ist etwas älter aber sauber, Kaffee kann kostenfrei im Foyer bezogen werden, ein gutes freies Wifi wird angeboten, für den Hund ist ein Aufpreis und eine Kaution zu zahlen, Frühstück gibt es auf Anmeldung und separate Rechnung und einige wenige kostenpflichtige Parkplätze stehen zur Verfügung. Ein Kuvert für den Tip (Trinkgeld) liegt im Zimmer auf, was wir allerdings hier nicht nutzten. Dafür ist uns das Preis-/Leistungsverhältnis zu schlecht. In Kanada sind die Preise in der Regel «Netto», das heisst ohne Taxen, Gebühren und auch den obligaten Tip angegeben. Daran müssen wir uns noch gewöhnen, denn schnell kann der Endpreis letztlich plus 15% bis 40% höher ausfallen.
Die Stadt Quebec, mit heute rund 550’000 Einwohnern, wurde im Jahr 1608 mit dem Bau einer Habitation (Gebäudekomplex aus Fort, Handelsposten und Unterkunft) durch Samuel de Champlain gegründet. Sie ist damit eine der ältesten Städte in Nordamerika. Einzigartig ist auch die gut erhaltene Stadtmauer, die Befestigungsanlagen und die Zitadelle. Dank der gut erhaltenen alten Gebäude französischer Prägung versprüht die Stadt auch einen gewissen europäischen Charme, nicht nur bei den Nordamerikanern auch bei uns. Es gefällt uns durch die Altstadt zu schlendern und die verschiedenen bunten oder verzierten Häuser sowie die zugehörigen Aushängeschilder zu betrachten. Ein Besuch des Hafens, der Rue de petit Champlain, der Dufferin Terasse, der Zitadelle und der Parkanlage auf der Abraham Ebene gehören ebenso zu unseren Ausflügen. Wir geniessen das Flair der Stadt und können uns gut vorstellen die Stadt wieder einmal zu Besuchen. Dann sollte es aber doch etwas wärmer sein. Also müssen wir den Termin womöglich vor die Rückreise nach Europa, in den Herbstagen eines «Indiansummer» planen.
Kulinarisch bietet Quebec eine breite Vielfalt in guter «französischer» Qualität. Das meiste ist natürlich «amerikanisch/kanadisch» angehaucht und für uns Europäer vielleicht etwas ungewohnt. Ein für uns unbekanntes populäres Fastfood-Gericht müssen wir natürlich auch probieren. Die original «Poutine» besteht aus Pommes frites mit Käsebruch und mit Bratensauce übergossen. Dazu gibt es aber auch verschiedene Varianten etwa mit Erbsen, mit Pouletstreifen, mit Zwiebeln oder mit Speck. Nun ja, wir wurden satt, es schmeckt, aber jeden Tag müssen wir es nicht haben. Übrigens haben wir diese Spezialität in einem portugiesischen Restaurant, im Separee probiert, denn anderswo wollte man uns mit Hund nicht rein lassen. Für einen Kaffee zwischendurch sind wir auch gerne zu «Tim Hurtons» gegangen und haben Kiara einfach unter den Tisch geschmuggelt. Im «Café la Maison Smith Notre Dame» beim Place Royal konnten wir Kiara sogar offiziell mit in den Coffeeshop nehmen. Auswärts essen, auch wenn es nur Fast-Food ist, wird auf die Dauer ganz schön teuer. Wir haben uns daher angewöhnt am Morgen den Kaffee im Hotel mit einem Croissant aus der Bäckerei zu uns zu nehmen. Am Abend gibt es auch mal einen Snack, besorgt vom Lebensmittelladen, im Zimmer.
Quebec
Auf nach Halifax
Nach drei Nächten in Vieux Quebec setzen wir am Freitag 4. April unsere Reise nach Halifax fort. Es sind noch gut 1’000 Kilometer über den Transcanada Highway zu fahren. Wir haben dazu drei Tage mit zwei Übernachtungen vorgesehen. Zuerst machen wir aber einen Abstecher zum nahe gelegenen Montmorency Wasserfall. Für das Parken wird der volle Preis berechnet (20 CAD + Taxen), obwohl der grösste Teil der Parkanlage ausserhalb der Saison mit Schnee und Eis nicht zugänglich ist. Weitere Attraktionen, wie etwa die Seilbahn, kosten natürlich zusätzlich. Nun ja, wir geniessen den Ausblick auf den Wasserfall und den kurzen Spaziergang über den Holzsteg im Frühling trotzdem. Nach 280 Kilometern fahrt durch die weite aber durchaus nicht nur flache gewaltige Landschaft Ostkanadas, entlang des Sankt Lorenz Stromes erreichen wir am späten Nachmittag den Ort Témiscouata am gleichnamigen See. Wow, diese Kulisse mit dem zugefrorenen See beeindruckt uns doch sehr. Im Motel Royal finden wir unser Nachtlager. Das Zimmer mit Küche und Bad gefällt uns gut.
Montmorency Wasserfall, Sankt Lorenz Strom, Témiscouata
Der Betreiber des Motels hat uns einen Tipp für guten Käse in einer nahe gelegen Fromagerie gegeben. «Nicht weit heisst, da können wir zu Fuss hinlaufen?», fragt Sabine nach. Der Mann verdreht etwas entgeistert die Augen und meint: «Ja schon, so 3 Kilometer, aber besser mit dem Auto». Tatsächlich wurden es dann doch 6 Kilometer hin zur Käserei. In Kanada sind die Distanzen etwas weiter, daran müssen wir uns auch gewöhnen. Nicht weit kann in Nordamerika offenbar eine Entfernung bis zu einer 1 Autostunde bedeuten. Zu Fuss läuft hier nicht viel, ausser zum Sport. In der Käserei angelangt, die schon einige Prämierungen erhalten hat, können wir verschiedene Käse kosten. Der schmeckt hier naturgemäss etwas anders, den Geschmäckern der Kanadier angepasst. Letztlich findet aber auch der verwöhnte Gaumen von Roger noch einen akzeptablen Käse. Später fahren wir dann (also wir laufen nicht) vom Motel aus zu einer nahe gelegenen Pizzeria. Müde und gestärkt geht es sogleich mit einem Krimi ins Bett.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück im Motelzimmer, fahren wir sogleich auf dem Transcanada Highway weiter Richtung Halifax. Nach 40 Kilometern überqueren wir die Grenze zur Provinz New Brunswick. In der Provinz wird neben englisch auch französisch gesprochen. Sie ist damit die einzige offiziell zweisprachige Provinz Kanadas. Die Holzwirtschaft und Papierindustrie hat hier eine grosse Bedeutung, sind doch 80% der Provinz bewaldet. Das sehen wir entsprechend auch auf unserer Fahrt durch die schier endlosen Wälder. Vorbei an Edmundston und Grand Falls entlang der Grenze zur USA und weiter dem Saint John River folgend erreichen wir den kleinen unscheinbaren Ort Hartland. Bekannt ist hier vor allem die Hartland Covered Bridge aus dem Jahr 1901 (noch ohne Dach) bzw. 1922 (nach Revisionen Überdacht). Die Brücke ist mit 390.75 Metern die längste gedeckte Holzbrücke der Welt. Leider ist sie zur Zeit durch Sanierungsarbeiten für den Verkehr gesperrt. Fredericton, unser Etappenziel des heutigen Tages, erreichen wir nach rund 340 Tageskilometern. Unser Nachtlager schlagen wir im Motel Lincoln Inn auf.
Grenze zur Provinz New Brunswick, Grand Falls, Hartland Covered Bridge
Am Sonntagmorgen den 6. April um 10 Uhr brechen wir zu unserer letzten Etappe nach Halifax auf. 428 Kilometer beträgt die Fahrstrecke. Rund 7 Stunden benötigen wir dazu. Zwei grössere Pausen haben wir dazwischen eingelegt. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit in Fahrt betrug dabei 95 km/h (4.5 h). Wir sind um 17 Uhr an unserem Ziel im Lake City Motel in Dartmouth angekommen. Unser Zimmer liegt im 1. Stock und ist über eine Aussentreppe erreichbar. Es ist alt aber sauber und zweckmässig. Dies ist unsere Basis für die nächste Woche. Von hier aus können wir in den umliegenden grossen Supermärkten Walmart, Atlantic Superstore, Decatlon und Canadien Tire unsere Einkäufe mit dem Auto tätigen. Wir müssen uns mit Lebensmitteln, Salz, Gewürzen, Essig, Öl und so weiter für das Wohnmobil eindecken. Auch für den täglichen Bedarf im Motelzimmer benötigen wir Esswaren. Wir besorgen Betriebsstoffe für das Fahrzeug wie etwa Motorenöl, AdBlue (heisst hier DEF) und Cetanbooster. Ebenso kaufen wir uns neue Wanderschuhe für die Reise. Den Transport unseres Wiwomo verfolgen wir Aufmerksam über das Internet (Marinetrafic). Zwischendurch finden wir Zeit für uns selbst, für Spaziergänge mit Kiara und selbstverständlich für Besuche in der Stadt Halifax. Zum Schluss noch ein interessantes Detail. Wir haben mit dem Mietauto 2’400 Kilometer von Toronto nach Halifax zurückgelegt.
Dartmouth, Halifax