Bevor wir am 25. Juli den Campingplatz Playa del Regaton in Laredo anfahren, geht es noch zum Wocheneinkauf im Mercadona. Das ist natürlich auch für Michael ein Erlebnis. Eine offene Fleischtheke wo der Schinken noch von Hand vom Bein geschnitten wird oder einen grossen Fischstand mit fangfrischem Fisch, Krebsen und Meeresfrüchten sieht man in der Schweiz nicht oft. Unweit entfernt finden sich auch Aldi und Lidl, sowie BM- und Lupa-Supermercados. Auf dem Campingplatz bekommen wir einen grosszügigen beschatteten Stellplatz mit Blick auf die Flussmündung. Grade gross genug, so dass unser Wiwomo unter den Bäumen durchpasst. Michael bezieht ein eigenes Zimmer im Gebäude des Campingplatzes, mit kleiner Küche, TV und Klimaanlage. Der Campingplatz bietet neben den Zimmern auch eine rund um die Uhr besetzten Rezeption, einen kleinen Laden, ein Restaurant, ein Massenlager für Pilger, warme Duschen, Toiletten, einen Ver- und Entsorgungsplatz für Wohnmobile und eine Hundedusche, die wir für Kiara immer wieder brauchen. Ein Seitentor führt direkt zum Flussdelta wo die Gezeiten sehr gut zu beobachten sind. Entlang des «Ria de Treto» kann man auch wunderbar mit dem Hund spazieren.
Gezeiten: Flut und Ebbe
Hundespass
Hundedusche
Badestrand «Playa la Salvé de Laredo»
Zum eigentlichen Badestrand «Playa la Salvé de Laredo» brauchen wir zu Fuss rund 20 Minuten ab dem Campingplatz. Der Weg führt vorbei an den vielen Pferden und Ponys die den Touristen für Reitstunden und kleine Touren angeboten werden. Etwas weiter hat ein Zirkus sein Zelt aufgeschlagen. Nach den Restaurants und einigen Häuserreihen kommt endlich die Strandpromenade und hinter den Dünen der Strand. Es ist mit vier Kilometern der längste Badestrand im Norden Spaniens. Viele Spanier zieht es in den langen Sommerferien hierher in den Norden um der Hitze im Landesinnern zu entfliehen. Dieses Jahr soll es dort mit über 40 Grad besonders heiss sein. Hier hingegen herrschen angenehme Temperaturen von 25 bis 30 Grad am Tag und Nachts um die 20 Grad. Von den Gastronomiebetrieben gefällt uns das «Harley ever 86», eine Bikerbar mit Restaurant, am besten. Ein Fahrrad für Ausflüge, Unternehmungen und Einkäufe ist hier jedoch sinnvoll und macht Spass. Was wir in unseren Ferien alles erlebt haben, verraten wir hier nicht, das müsst ihr uns schon persönlich fragen. Ferien sind eigentlich immer zu schnell zu Ende. Am 1. August um 5 Uhr Morgens fahren wir Micheal wieder zum Flugplatz Bilbao. So, dass er seinen Flug gerade noch erwischt. Sabine, Roger und Kiara zieht es am 2. August mit ihrem Wiwomo weiter westwärts.
Laredo 4 km langer Strand
Region Asturien
Wir wollen heute 233 Kilometer zurücklegen. Viele Spanier sind jetzt mit ihren Campern im kühleren Norden unterwegs. Einen freien Stellplatz zu finden wird nicht leicht. Die App «Park4night» verspricht in Ovares einen Wohnmobilstellplatz nähe der Autobahn mit Internetempfang, der gemäss Kommentaren nicht voll zu sein scheint. Die Autovia A8 führt uns dazu zügig entlang der Küste bis nach Ovares. Tatsächlich finden wir dort noch Platz für unser Wiwomo. Der Natelempfang ist aber nicht sehr üppig, befinden wir uns doch in einem Funkloch. Nebenan finden wir ein Fischrestaurant mit Wi-Fi in dem wir uns mit den nötigsten Informationen versorgen können. Der Ort an einem See gelegen, gefällt uns zwar, aber ohne Internet und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, macht ein längerer Aufenthalt keinen Sinn. So fahren wir am nächsten Morgen gleich weiter auf der A8 durch die hügelige Landschaft Asturiens. Immer wieder eröffnet sich uns bei der Fahrt ein Blick aufs Meer. Asturien scheint eine schöne, dünn besiedelte Region zum (Berg)Wandern zu sein, reiht sich hier Hügel an Hügel, jedoch ohne Garantie auf Natel-Empfang.
Fischrestaurant
Region Galicien, Städtchen Foz
So erreichen wir am 3. August nach weiteren 140 Kilometern bereits die Region Galicien und das Städtchen Foz an der gleichnamigen Flussmündung. Der Wohnmobilstellplatz liegt gleich neben dem Hafen auf einer Grasfläche und bietet Platz für über 50 Fahrzeuge. Wir haben Glück und parken gleich in der ersten Reihe mit Balkonblick auf die Flussmündung. So lässt sich der Tiedenhub, das Spiel von Ebbe, mit einem Flussrinsal, und Flut, mit weitem gefülltem Flussdelta, bestaunen. Interessant ist auch zu sehen wie ganze Fischschwärme mit der Flut flussaufwärts ziehen. Der Badestrand ist nicht weit entfernt und Einkaufsmöglichkeiten sowie Restaurants gibt es genügend. Der beste Bäcker Spaniens fährt jeden morgen beim Stellplatz vor und verkauft frisches Brot. Viele Wege gibt es hier mit Kiara zu erkunden. Ach ja, der Natelempfang ist auch sehr gut. Was wollen wir also mehr? Hier bleiben wir für eine weile, denken wir. Doch weit gefehlt – wegen eines fünftägigen Stadtfestes wird der Wohnmobilstellplatz ab dem 8. Juli vorübergehend geschlossen. Also ziehen wir am besagten Tag weiter westwärts der Küste entlang.
Städtchen Foz
San Cibrao, «Punta da Moras», Betonkörper in Doppel-T Form
In einer halben Stunde erreichen wir das kleine Städtchen San Cibrao. Die Beschreibungen im Internet sind ähnlich vielversprechend wie in Foz. Blick aufs Meer, Ver- und Entsorgung, Einkaufmöglichkeiten, Restaurants, ruhige Lage – einfach Top. Wenn da nur nicht die vielen Touris in der Hauptsaison wären. Der Stellplatz quillt aus allen Fugen, überall ist alles zugeparkt, kein Platz mehr frei. Und so heisst es: «Bitte wenden!». Unweit entfernt auf der Landzunge «Punta da Moras», was so viel wie Brombeerspitze bedeutet, finden wir dann aber doch noch einen Parkplatz am Meer wo wir stehen können. Die Aussicht aufs Meer mit den drei kleinen Inseln vor der Einfahrt zum grossen Fischereihafen ist überwältigend. Im Hafenbecken liegt auch ein Badestrand mit feinem weiss glitzerndem Sand und klarem türkisfarbenem Wasser. Ein Spaziergang zu den schroffen Sandsteinfelsen beim Kap eröffnet einen Blick auf die Klippen und die Brandung. Hier auf dem Areal liegen überall sogenannte «Dolos» herum. Das sind rund 5 Meter hohe Betonkörper in Doppel-T Form. Früher stand hier eine Fabrik die solche Verbauungen für Ufer- und Hafenbefestigungen herstellte. Wir sind hier aber nicht alleine, viele Spanier fahren tagsüber mit den Autos hierher um ein Foto zu schiessen oder auf den Klippen die Aussicht zu geniessen. Ebenfalls finden sich hier Sporttaucher die mit ihren Harpunen Fischen hinterherjagen. Am Abend gesellen sich immer wieder andere Camper zu uns. Nach 6 Tagen Natur und Kultur an der Nordküste fahren wir weiter. Wir brauchen in den nächsten Tagen frisches Wasser und müssen die Prepaidkarte aufladen.
Punta da Moras, Meer mit den drei kleinen Inseln
