Freier Stellplatz in Villaricos
Vom 30. Dezember 2022 bis zum 9. Januar 2023, also 10 ganze Tage, sind wir auf dem Parkplatz in Villaricos geblieben. Alles in allem war es eine gute Zeit. Wir haben die Tage direkt am Meer, mit den Sonnenauf- und -untergängen, den Spaziergängen, den Besuchen im Dorf und dem grossen Sonntagsmarkt sehr genossen.
Camperleben
Das Camperleben hat so seine Eigenheiten. Es brachte uns doch zum schmunzel, als ein Camper Neuzugang, sein Fahrzeug kaum abgestellt hatte, sofort seine Stühle samt Tisch aufstellte. Was natürlich nicht fehlen durfte war das Tischtüchlein inkl. den Blümchen.
Eine unliebsame Bekanntschaft
Eine unliebsame Bekanntschaft vom 5.-6. Januar wird uns noch etwas beschäftigen. Ein Gruppe von deutschen und holländischen Wohnmobillisten mit grossen Fahrzeugen kam lauthals und unübersehbar auf den Parkplatz. Sie stellten sich in einer Art Wagenburg mit Grill und Soundanlage auf, mit der Absicht hier eine Party zu feiern, denn ein Teil der Gruppe will am nächsten Tag nach Marokko weiter ziehen. Das der ganze Platz wegen ihnen geräumt werden könnte, nahmen sie wohl billigend in Kauf. «Landbesetzer» eben, wie sie sich selbst bezeichnen. Roger wollte das so nicht hinnehmen, das Resultat: Eine blutige Nase, die Leiter wurde beinahe gestohlen, eine schlaflose Nacht, ein Ventildeckel beim rechten Vorderrad entfernt und wie wir erst später bemerkten, der Reifen wurde auch noch mehrfach angestochen. Zum Glück haben wir die Schutzengel bei uns, es ist nichts weiter passiert – kein Reifenplatzer auf der Autobahn. Ach ja, Aktion gab es danach noch mehr, ein unerlaubtes Feuerwerk, ein Wohnwagen parkt direkt am Strand oder ein Auto gräbt sich im Sand ein, beispielsweise. Für uns war damit die Zeit gekommen am kommenden Montag weiter zu ziehen, so schön die Zeit am Strand und die «guten» Begegnungen die wir erfahren durften auch waren.
In dieser Zeit konnten wir unser Duschsystem testen. Dieses benötigt etwas Vorbereitung, funktioniert dann aber ganz gut und effizient. Das Wasser im Brauchwasserbecken unter dem Duschrost muss gefiltert werden. Ein Teil kann abgeschöpft, mit dem Kochfeld erwärmt und wieder dazu gegeben werden; natürlich solarbetrieben. Im Umwälzbetrieb können wir so beide längere Zeit Duschen und sparen dabei Wasser. Das Brauchwasser war danach noch so gut, dass wir damit gleich noch die Waschmaschine in Betrieb genommen haben. Diese benötigt etwas mehr Wasser, so dass Roger noch etwa 10 Liter Frischwasser zuleiten musste. Die Wäsche wurde sauber und roch danach gut. Das Wasser wird so mehrmals wiederverwendet und letztlich in den Abwassertank unter dem Fahrzeug geleitet. Das einzige Problem, das Roger noch beheben muss, ist, dass die Waschmaschine beim Schleudern den ganzen Wohnkoffer zum schwingen bringt und die Maschine unüberhörbar wandert.
Wir wollen weiter nach Süden. Als Gäste in diesem Land, wie wir uns empfinden, möchten wir mehr von der Natur, der Kultur und dem Leben in Spanien kennen lernen. Die Gegend um den Naturpark Cabo de Gato ist unser Ziel. Eine etwas ruhigere Zeit suchen wir, einen Ort auf dem Lande mit einer etwas anderen Kulisse, wo wir auch Arbeiten an und in unserem wiwomo ausführen können. «Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag», heisst es so schön im Gedicht von Dietrich Bonhöffer.
Almeria und einkaufen
Unsere Fahrt am Montagmorgen 9. Januar führt zuerst auf direktem Wege über die Autobahn nach Almeria (ca. 95 km). In einem grösseren Einkaufzentrum, wo wir auch noch mit unserem Fahrzeug parkieren können, decken wir uns mit Lebensmitteln, Hundefutter, Eisenketten und neuem Laptop ein. Es ist schon erstaunlich, dass wir für die gleiche Menge hier in Spanien nur etwas mehr als die Hälfte bezahlen wie in der Schweiz. Auch qualitativ müssen wir kaum Abstriche in Kauf nehmen. Im Gegenteil, gerade frische Produkte wie Gemüse und Früchte schmecken uns hier besonders gut. Wir sind auch verwundert, wie schnell sich der grosse Parkplatz mit Autos füllt. Und das an einem Montagmorgen, nach Feiertagen und Ferien. Eine Stunde nach Ladenöffnung ist kein Platz mehr frei. Ach ja, die Eisenkette braucht Roger um damit unsere Leiter vor Diebstahl zu sichern.
Camperpark Olivares in Los Albaricoques
Über die «park4night»-App haben wir uns den Camperpark Olivares in Los Albaricoques (die Aprikosen) herausgesucht. Der Camperpark ist klein und gemütlich eingerichtet. In der Mitte die Reception mit Duschen, WCs, Waschmaschine und Garten. Darum herum die Stellplätze und die Ver- und Entsorgungsstation. Direkt an den Naturpark angrenzend bietet der Ort ideale Möglichkeiten um die Gegend zu erkunden, Wanderungen, Biketouren der Ausflüge mit dem Fahrzeug zu unternehmen. Zwei Restaurants, einen Krämerladen, eine Schule und eine Kapelle bietet der Ort ebenfalls. Das wir hier auf dem Land sind merken wir schnell, hier gibt es noch Hähne die krähen, Truthühner die glucksen, Esel die iahen, Hunde die bellen, Grillen die zirpen und Frösche die quaken. Der Blick auf die «Berge» ist zur Abwechslung ganz angenehm. So angenehm, dass Roger auch schon anfängt zu jodeln.
Auf den Spuren von Clint Eastwood – Für ein paar Dollar mehr
Im kleinen beschaulichen Ort, der 1965 als Drehort für den Film «Für ein paar Dollar mehr» diente, werden heute Tomaten und Oliven angebaut. Regie führte der Grosse Sergio Leone, Besetzung mit Legenden wie Clint Eastwood, Lee Van Cleef, Gian Maria Volontè, Mara Krupp, Luigi Pistilli sowie Klaus Kinski und viele mehr. Handlung: «Colonel Douglas Mortimer ist mit der Eisenbahn unterwegs nach Tucumcari, das an der Grenze zu New Mexico liegt. Seine Kleidung weist ihn als Geistlichen aus. Da der Zug dort nicht hält, zieht er kurzerhand die Notbremse. Eine Drohung des Schaffners quittiert er lediglich mit einem müden Lächeln. Für einen Augenblick lässt der Colonel dabei zur Warnung unter dem schwarzen Mantel seinen Colt blitzen. Schnell wird klar, dass er ein Kopfgeldjäger ist, der den gesuchten Ganoven Guy Callaway in einer Bar aufstöbert und zur Strecke bringt.»
Wir müssen uns diesen Film unbedingt wieder einmal ansehen.
Moin Sabine,Roger und Vierbeiner,
bist jetzt habt ihr schon wirklich viel erlebt…,spannend! Paßt gut auf Euch auf!
Elke von der stürmischen Nordsee
Bin jetzt auch wieder mobil, habe meinen Fitzer bekommen. Bin ständig unterwegs und genieße die Ausflüge.