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Kiara bewacht unser neues Zuhaus, falls unser Wiwomo nicht eintreffen sollte !!!

1.3_Canada – 3. Etappe – Provinz Nova Scotia

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Provinz Nova Scotia

Nova Scotia

Halifax

Wir sind bereits 1 Woche in der Region Halifax stationiert. Hier lebt nahezu die Hälfte der Einwohner der gesamten Provinz Nova Scotias (Neuschottland). Schon mehrere tausend Jahre lebten in dieser geschützten Meeresbucht Lnúk (Menschen), oder die Mi’kmaq wie sie die Europäer nannten. Im Jahre 1749 wurde hier eine erste befestigte Siedlung als Vorposten für das britische Militär errichtet. Halifax war bis in die Neuzeit ein wichtiger militärischer Hafen. Während des ersten Weltkrieges ereignete sich im Hafen die grösste von Menschen verursachte Explosion vor der Atombombe. Ein mit Munition beladener Frachter kollidierte mit einem anderen Schiff, wodurch die ganze Stadt verwüstet wurde. Daher finden sich hier kaum noch Häuser aus früheren Zeiten. Der Hafen hat heute noch grosse Bedeutung für den Warenverkehr, gehört er doch neben Vancouver zu den grössten Nordamerikas. Diese müssen durch den halben Kontinent weiter transportiert werden. Viele Strassen kommen hier zusammen und der Verkehr ist so dicht wie sonst nirgends in der Provinz.   

Mi'kmaq, Halifax

Mikmakq Sprache
Mikmakq Sprache
Kanadischer Frühling
Kanadischer Frühling
Halifax mit moderne Kunst
Halifax mit moderne Kunst
Panorama früher und heute
Panorama früher und heute
Alter Glockenturm
Alter Glockenturm
Citadel von unten
Citadel von unten

Frachtschiff, die Atlantic Star

Am Donnerstagmorgen am 10. April 2025 ist das RoRo-Frachtschiff, die Atlantic Star, im Hafen angekommen. Wir haben voller Freude am Nachmittag im abgesperrten Hafengelände unser Wohnmobil entdeckt. Endlich nach langem, bangem warten können wir am Montag den 14. April unser Wiwomo im Hafen abholen. Dazu fahren wir zuerst zum Importeur (I.H. Maters) um die Frachtpapiere zu erhalten und dann zur Zollbehörde um einige Fragen zum Zweck und Dauer der Reise zu beantworten. Im Hafen selbst wird das Wohnmobil mit einer Mitarbeiterin nochmals auf die Fahrgestellnummer und Schäden überprüft – alles ist heil geblieben, kein Schaden, nichts verloren oder gestohlen. Unsere erste Fahrt mit dem Wiwomo an diesem Tag auf kanadischen Strassen führt uns zur nächsten Shell Tankstelle (V-Power Diesel und DEF), dann zum Flughafen um das Mietauto abzugeben, zurück zu einem Walmart Center in Halifax um einzukaufen und letztlich zu unserem Übernachtungsplatz auf dem ruhigen Parkplatz des Tremont Plateau Parks. Hier richten wir uns für die Nacht ein und wärmen unseren völlig ausgekühlten Wohnkoffer mit der Dieselheizung auf. Oh wie ist das schön wieder im eigenen «Haus» im eigenen Bett zu schlafen.

Abholung vom Schiff, unser Wiwomo

Kiara bewacht unser neues Zuhaus, falls unser Wiwomo nicht eintreffen sollte !!!
Kiara bewacht unser neues Zuhaus, falls unser Wiwomo nicht eintreffen sollte !!!
Da steht er unser Wiwomo
Da steht er unser Wiwomo
Endlich haben wir ihn wieder, unbeschadet erhalten
Endlich haben wir ihn wieder, unbeschadet erhalten

Peggy's Cove

Am nächstem Morgen, am 15. April, nach dem Frühstück in den eigenen vier Wänden, sind wir bereit für unser Abenteuer «Kanada mit dem eigenen Wohnmobil». Wir fahren heute nur gerade 53 Kilometer auf dem Highway 103, raus aus Halifax und dann entlang der St. Margarets Bay vorbei an kleinen verträumten Siedlungen, nach Peggys Cove. Der kleine, heute noch authentisch wirkende Fischerort wurde 1811 von sechs Familien deutscher Abstammung gegründet (Peggy ist ein Spitzname für Margaret). Noch heute scheinen kaum mehr Leute hier zu wohnen. Neben dem Tourismus leben sie hier vor allem vom Hummerfang der in den Gewässern der nördlichen Atlantikküste noch reichlich vorkommt. Probiert haben wir den «Lobster», wie der Hummer in Kanada heisst, nicht. Wir wissen nicht ob wir den überhaupt mögen und wie man den überhaupt richtig isst. Nur zum Probieren ist es uns auch zu teuer. Wahrzeichen des Ortes ist der weltweit am meisten fotografierte Leuchtturm der Welt, an der von ehemaligen Gletschern geformten Küste. Kaum zu glauben, dass jährlich 2,4 Millionen Touristen das Fischerdorf besuchen. Um seine Ursprünglichkeit zu bewahren ist die Bebauung und der Zuzug neuer Bewohner an diesen einmaligen Ort heute streng geregelt.

Peggy's Cove

Die Insel Petty's Cove
Die Insel Petty's Cove
Das Dorf Peggy's Crove
Das Dorf Peggy's Crove
Peggy's Cove, das Fischerdorf
Peggy's Cove, das Fischerdorf
Der meist fotografierte Leuchtturm von der Welt
Der meist fotografierte Leuchtturm von der Welt
Damit fischt niemand mehr
Damit fischt niemand mehr
Schöne Erinnerung
Schöne Erinnerung

Gedenkstatte "Swissair Flug 111"

Etwa 1 Kilometer nordwestlich von Peggys Cove finden wir auf dem Parkplatz der Gedenkstätte «Swissair Flug 111» einen ruhigen sicheren Übernachtungsplatz. Von hier aus sieht man nochmals die wunderschöne Küstenlandschaft der St Margarets Bay. Ein Hinweisschild führt unseren Blick hinaus aufs Meer zum Horizont, einem tragischen Ort. Dort, rund 10 Kilometer vor der Küste, muss die McDonnell Douglas der Swissair auf dem Flug von New York nach Genf am 2. September 1998 gegen 22:00 Uhr Ortszeit abgestürzt sein. Eine wahrlich tragische Geschichte wie wir im Dokumentationsfilm erfahren, den wir uns vom Internet herunter streamen. 215 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben. Das Unglück von damals dürfte der bisher am intensivste untersuchte Flugzeugabsturz der Welt sein. Ursache des Unglücks war ein Kabelbrand im Cockpit der zum Totalausfall der Bordelektronik führte. Eine zweite, weitaus grössere Gedenkstätte, mit den Überresten nicht identifizierter Opfer, liegt rund 70 Kilometer westlich in Bayswater, was wir aber nicht besuchen. Nach einer weiteren ruhigen und friedlichen Nacht, fahren wir früh morgens nochmals für ein «Picture ohne Touris» zum Leuchtturm.

Gedenkstätte «Swissair Flug 111»

Swissair Flug 111
Swissair Flug 111
Gedenkstätte
Gedenkstätte
Die Küste von Petty's Cove
Die Küste von Petty's Cove

Lunenburg

Es ist Mittwoch der 16. April, als wir wieder die St Margarets Bay zurück auf den Highway 103 fahren, den «Fishermans Memorial Highway» wie er auch heisst. Nach rund 100 Kilometern in südwestlicher Richtung erreichen wir die kleine Hafenstadt Lunenburg. Sie ist die älteste deutsche Siedlung mit einer langen Fischerei- und Schiffbautradition. Lunenburg ist der Heimathafen der Segelschiffe Bluenose und Blunose II. Das Bild dieses kanadischen Schoners ziert seit 1937 das kanadische 10 Cent Stück. Ebenfalls findet man das Bild auf den Autonummernschildern von Nova Scotia. Hier wurde auch die «Surprise», das grösste Segelschiff der Welt, und die «Bounty», für den Film Meuterei auf der Bounty, gebaut. Die Stadt hat heute gerade noch 2’400 Einwohner. Einige Strassennamen, wie etwa Tanner, Schwartz oder Kaubach, erinnern noch an die deutsch-protestantischen Einwanderer. Diese wurden ab dem Jahr 1753 mit freier Religionsausübung und kostenlosem Land ins noch junge unwirtliche Kanada gelockt. Viele Touristen sind von dem Ort mit den bunten Holzhäusern und Kapitänsvillen begeistert. Uns hat der Ort an sich weniger imponiert. Vielleicht liegt es am grau bedeckten Himmel, den geschlossenen Geschäften in der Nebensaison oder unseren eingeschränkten Möglichkeiten unser Wiwomo abzustellen.

Hafenstadt Lunenburg
Hafenstadt Lunenburg
Altes Haus in Lunenburg
Altes Haus in Lunenburg
Altes Haus in Lunenburg
Altes Haus in Lunenburg

Was uns am besten gefallen und auch genützt hat, ist der «Water Market» an der Victoria Road. Hier kann Sabine nicht nur relativ günstig die Wäsche waschen. Roger kann hier die Wassertanks mit sauberem Trinkwasser füllen. Der freundliche Betreiber schenkt uns sogar einen passenden Adapter für den Wasserhahn. Wer will kann hier zudem noch sein Auto waschen. Während die Waschmaschine und der Tumbler laufen, können wir uns auf dem Parkplatz für das Mittagessen einrichten und ein kleines Nickerchen einlegen. Nach getaner Arbeit, fahren wir durch die Stadt und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht. Wir kommen dabei an vielen «no overnight parking» Schildern vorbei, bis wir uns als letzte und einzige Möglichkeit auf einen grossen Kies-Parkplatz hinter einem leerstehenden Geschäft getrauten. Eine junge Kanadierin mit ihrem Auto hat es uns gleich getan. Für die Suche behelfen wir uns mit der Webseite von «ioverlander», welche viele interessante Informationen für Wohnmobilisten bereit stellt und mit weiteren spezifischen Internetkarten. Es wird eine Frage der Zeit sein, bis man hier in Lunenburg mit dem Wohnmobil nicht mehr kostenlos stehen kann bzw. ausserhalb der Saison keine Möglichkeit mehr hat. Die Nacht verläuft ruhig und wir schlafen gut.

Yarmouth

Am Donnerstag fahren wir weiter, wiederum auf dem Highway 103 gegen Südwesten, durch riesige Wälder und immer wieder vorbei an unzähligen Seen. Auf halber Strecke machen wir einen Kaffeehalt beim neuen Hurtons in Shelburn. Bevor wir nach rund 230 Kilometer in die Stadt Yarmouth zu unserem Übernachtungsplatz, einem Parkplatz an der Water Street fahren, kaufen wir im dortigen Atlantic Superstore noch Lebensmittel ein. Dieser Laden ist etwas günstiger wie Walmart, hat mehr kanadische Produkte und eine grössere Warenvielfalt, bemerkt Sabine. Die Kosten für Lebensmittel und Haushaltswaren bewegen sich hier in Kanada im Bereich von Schweizer Preisen, sind also eher teuer. Das Osterwochenende steht bevor und wir beschliessen die Zeit vom 17. – 20. April (Gründonnerstag – Ostersonntag) hier in Yarmouth zu verbringen. Unser Platz an der Meeresbucht, zwischen Petro Canada und Tim Hurtons ist nicht der schönste, aber zweckmässig, geschützt, eben, kostenfrei und mitten in der Stadt. Von hier aus können wir bequem die Altstadt zu Fuss erkunden, ein Frühstück bei Tim nehmen, mit Kiara dem Rail Trail Wanderweg folgen oder am Samstag den «Farmers Market», mit regionalen Produkten und Live Musik, besuchen.Im Ort ist nur wenig von Ostern zu spüren und so zelebrieren wir Ostern selbst, etwa mit einem Stream von der Papstmesse aus dem Vatikan und einem Schweizer «Schoggi-Osterhasen». Am Ostermontag fahren wir zum Leuchtturm der Küste, bevor wir den Ort verlassen und weiterziehen.

Tim Hurtons, Yarmouth, Farmers Market, Schweizer «Schoggi-Osterhasen»

Tim Hurtons
Tim Hurtons
Yarmouth
Yarmouth
Yarmouth
Yarmouth
Farmers Market
Farmers Market
Sogar mit Live-Musik
Sogar mit Live-Musik
Schweizer «Schoggi-Osterhasen»
Schweizer «Schoggi-Osterhasen»

Port Forchu

Anfangs Port Forchu genannt, wurde Yarmouth 1759 gegründet und war bis zum aufkommen der Dampfschiffe ein wichtiger Schiffsbauort. Zeitweise wurden hier mehr Schiffe gebaut wie in keinem anderen Hafen der Welt. Heute ist davon kaum noch etwas zu spüren. Die ersten Siedler waren Akadier, deren Vorfahren aus Westfrankreich in die neue Welt, den Osten des heutigen Kanadas und den Nordosten der USA, in die ehemalige französische Kolonie Akadien, hierher kamen. Hier wurde also früher überwiegend frankophon gesprochen. Die Kriege und Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England bis ins 18. Jahrhundert führte zur Zerspaltung und Deportation der Akadier (bis nach Louisiana). Die Stadt mit ihren rund 7’200 Einwohnern lebt heute unter anderem vom Fisch- und Hummerfang, vom Tourismus und vom Fährhafen. Ab dem späten 19. Jahrhundert wurden Passagierverbindungen mit Dampfschiffen aus den USA, von New York, Bosten und weiteren Städten nach Yarmouth in Nova Scotia angeboten. Das belebte damals die Tourismusindustrie. Heute existiert nur noch eine Fährverbindung von Bar Harbor, Main (USA) nach Yarmouth. Die Fähre fährt aber nur ab Mitte Mai bis Oktober.

Port Forchu

Cap-Fourchu
Cap-Fourchu
Leuchtturm am Cap-Fourchu
Leuchtturm am Cap-Fourchu
Der Leuchtturm
Der Leuchtturm
Walfund treffe “Foggy“
Walfund treffe “Foggy“
Das Maul des Wales
Das Maul des Wales
Knochengerüst des Wales
Knochengerüst des Wales

Kejimkujik Nationalpark

Am Ostermontag fahren wir den Harvest Highway (101), der Westküste entlang nach Norden. Wieder durch schier endlose Wälder und vorbei an einigen Seen. Zwischendurch taucht immer wieder eine kleine Siedlung mit Holz-Kirche und Friedhof auf. Ab und zu gibt sich auch die Sicht frei auf den Atlantik und die St. Mary’s Bay. In Digby an der Bay of Fundy machen wir eine Pause und besuchen den kleinen Ort. Es ist sonniges Wetter mit Temperaturen um 15°C. So spazieren wir ein Stück der Küste entlang. Den Mittagsimbiss nehmen wir in den roten Stühlen, die in ganz Kanada an schönen Aussichtspunkten zu finden sind, im freien ein und blicken dabei aufs Meer. Neben unserem Wiwomo hat ein anderes Wohnmobil mit Schweizer Kennzeichen parkiert, die Besitzer sind aber nicht zu sehen. Frisch gestärkt fahren wir nun weiter über die Landstrasse (8) ins Landesinnere zum Nationalpark Kejimkujik. Etwas ausserhalb auf einem Waldparkplatz finden wir einen idyllischen ruhigen Platz zum Übernachteten. Bedingt durch das gute Wetter zünden wir unser erstes Lagerfeuer in Kanada an und braten uns Würste über dem Feuer. Am nächsten Tag fahren wir in den Nationalpark und wandern auf zwei der vielen interessanten Trails. Am Abend fahren wir wieder glücklich und müde zurück zum Übernachtungsplatz. Diesmal sind wir nicht allein, ein kanadischer Fischer mit seinem Wohnwagen steht bereits hier.

Endlose Wälder und Seen, Digby, rote Stühle, Wohnmobil mit Schweizer Kennzeichen

Endlose Wälder, Strassen
Endlose Wälder, Strassen
Seen
Seen
Rote Stühle, stehen da wo es besonders schön ist
Rote Stühle, stehen da wo es besonders schön ist
Digby
Digby
Digby
Digby
Digby
Digby
Zwei Schweizer in Kanada
Zwei Schweizer in Kanada

Nationalpark Kejimkujik

Der Kejimkujik mit seinen etwa 403 km² ist nicht nur ein Nationalpark, sondern auch ein national historischer Ort (National Historic Site of Canada), ein Lichtschutz Ort (Dark Sky Preserve) und ein beliebter Erholungsraum für Kanadier. Inmitten des Parks liegt der gleichnamige See, welcher aber bei weitem nicht der einzige ist. Der Park ist ein riesiges Wald- und Seenparadies, mit verschiedenen kürzeren und längeren Wanderungen (Trails), Biketouren, Bade- und Angelstellen, Kanuvermietungen, Natur-historischen Vorträgen, Orten zur Sternenbeobachtung, mit roten Stühlen um die Aussicht zu geniessen, Zeltplätzen, Campgrounds und vielem mehr. Der Park ist zwar ganzjährig offen, aber in der Nebensaison nur beschränkt zugänglich. Wir parken unser Wiwomo auf dem Parkplatz des Mill Falls Trails. Von da aus unternehmen wir eine Rundwanderung von 2,2 Km durch den wunderschönen natürlichen akadischen Mischwald mit Rotfichten, Hemmlocks, Birken und weiteren weltweit einzigartigen Pflanzen. Mit durchschnittlichen, ganzjährig fallenden Niederschlägen von ca. 1’300 mm in der Region, gehört der akadische Mischwald auch zu den gemässigten Regenwäldern. Der Park verbirgt zudem noch viele prähistorische Geheimnisse, wie etwa die 500 verschiedenen Petroglyphen, in Stein geschnitzte Bilder, die Auskunft über die Vorfahren der Mi’kmaq und ihre Kultur geben.

Nationalpark Kejimkujik, Mill Falls Trails, akadischen Mischwald

Nationalpark Kejimkujik
Nationalpark Kejimkujik
Mill Wasserfall
Mill Wasserfall
Na ja, könnte grösser sein
Na ja, könnte grösser sein
Akadischer Mischwald
Akadischer Mischwald
Was für Wurzeln
Was für Wurzeln
Interessant und schön
Interessant und schön

Wolfville

Mittwoch 23. April, unser heutiges Etappenziel ist die Brauerei Horton Ridge Malt & Grain in Hortonville. Wir haben uns ein Jahresabo für die Internetplattform Havest Hosts zugelegt. Auf dieser bieten Geschäfte, Brauereien, Weinkellereien, Bauernhöfe und dergleichen Wohnmobilisten einen nächtlichen Stellplatz für deren Besuch an. Uns verschafft diese Plattform weitere Adressen zum kostengünstigen Übernachten. Ein gutes kanadisches Bier wäre in diesem Fall auch nicht zu verachten. Leider kommt es anders als gedacht. Wir fahren zunächst vom Nationalpark an die Westküste, der Bay of Fundy und dann weiter nordwärts auf dem Harvest Highway (101). In Midldleton halten wir für unsere erste Pause, natürlich bei Tim Hurtons mit Kaffee und Donats. Der nächste Stopp ist in Wolfville, wo wir einen Spaziergang entlang der Küste unternehmen. Am Zustand des Watts lassen sich die Gezeiten, Ebbe und Flut, und damit der enorme Tiedenhub gut beobachten. Der kleine Fischerei- und Touristenort Wolfville gefällt uns auch gut. So nun aber auf zu einem Bier in der nahen Brauerei, meint Roger. Doch weit gefehlt, die Brauerei ist geschlossen und der Parkplatz wird umgestaltet. Ohne Bier geht es auf die Suche nach einem anderen Übernachtungsplatz. In der Umgebung werden wir nicht fündig und so fahren wir auf der 101 weiter nordwärts zu einem Truckstopp beim Glooscap 35, einem Schutzgebiet der First Nation. Müde und ohne Bier geht es am Abend mit einem Krimi ins Bett.

Wolfville, Tiedenhub Ebbe und Flut

Wolfville
Wolfville
Ebbe und Flut, immer beeindruckend
Ebbe und Flut, immer beeindruckend
Mach doch mal ne Pause
Mach doch mal ne Pause

Wolfville, Anfangs Mud Creek genannt, liegt im rund 100 Kilometer langen Annapolis Valley. Das fruchtbare Tal wird vorwiegend landwirtschaftlich im Acker- , Obst- und Weinbau genutzt. Dazu wurden auch Deiche und Schleusensysteme gebaut um wertvolles Kulturland vor den Gezeiten zu Schützen. Der Tiedenhub im Minasbecken ist weltweit einer der höchsten und kann bis zu 15 Meter betragen. Das Klima ist hier, geschützt durch die Bay, etwas milder wie an der östlichen Atlantikküste. Die kleine Stadt zählt etwas mehr als 5’000 Einwohner. Sie ist ein sehr beliebtes Touristenziel, nicht nur wegen der einzigartigen Szenerie der Gezeiten, sondern auch wegen der vielen kulturellen Veranstaltungen der Universität und der Stadt. In der Stadt stehen noch viele alte Häuser im viktorianischen Stil, die vom Glanz vergangener Zeiten erzählen. Heute werden diese teilweise als «Bed and Breakfast» genutzt und ermöglichen dem Besucher so auch einen Blick ins innere.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wir sind nun schon über einen Monat (seit dem 23. März) in Kanada, davon die Hälfte in der Provinz Nova Scotia. Es bleiben uns noch fünf Monate für die Reise in den Westen. Wir müssen also weiter. Es gäbe schon noch einiges in Nova Scotia zu entdecken. Da wäre etwa der Norden der Insel und das Cape Breton. Im Moment fehlt uns dazu aber die Zeit. Zudem gab es im Cape Breton Mitte April nochmals einen Wintereinbruch mit Kälte unter Null und Schnee. Die Wetterprognosen versprechen zudem für die nächsten Wochen kaum merklich wärmere oder sonnigere Tage. Sicherlich können wir dereinst auf dem Rückweg nach Europa noch einige Sehenswürdigkeiten zusammen mit dem hoch gepriesenen Indiansummer bewundern. Wir fahren weiter zur kleinsten Provinz Kanadas. Auf dem Weg dorthin machen wir aber noch einen Halt in Truro, wo wir uns im kleinen aber eindrücklichen Museum über die Kultur der Mi’kmaq informieren. Nebenbei bemerkt findet sich hier in Kanada immer irgendwo und allerlei ein kleines Museum. Bis bald in Prinz Edward Island.

Museum über die Kultur der Mi’kmaq

Museum über die Kultur der Mi’kmaq
Museum über die Kultur der Mi’kmaq
Stamm der Mi’kmaq
Stamm der Mi’kmaq
Die Ureinwohner und Kanada
Die Ureinwohner und Kanada
Der Elchflüsterer
Der Elchflüsterer
Neue Kultur entdecken
Neue Kultur entdecken
Der Wächter der Ureinwohner
Der Wächter der Ureinwohner

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