Begegnung mit einem Wildschwein
An einem lauen Winterabend im Dezember. Der Himmel ist leicht bedeckt, es dunkelt schon stark ein. Der Mond zeigt nahezu sein volles Gesicht und erhellt den dunklen Nachthimmel. Kiara muss mal eben raus um ihre Blase zu entleeren. Sabine liegt noch immer mit einer Diarrhö im Bett. Roger hat gerade einen Artikel fertig geschrieben und braucht frische Luft. An den Strand zieht es die beiden, Kiara und Roger. Die Brandung säuselt, wo sich Meer und Land berühren. Der warme Wind bläst vom Meer. Ein Schatten eines Tieres ist zu erkennen, wie es über den Sandstrand zum Meer läuft. Nur kurz berührt die Schnauze das salzige Nass. Schon rennt es wieder zurück zum Gestrüpp aus dem es kam. Was war das denn, etwa ein Hund? Kurz darauf springt das Tier aus dem Dickicht auf uns zu. Es umrundet uns, scheint überrascht wie wir und auch neugierig was das denn ist. Dann bleiben alle einen Moment wie angewurzelt stehen und betrachten sich aus der Distanz. «Das Tier ist ein Wildschwein!», geht es Roger durch den Kopf. Kiara bleibt angespannt stehen, fixiert das Tier das sie noch nicht kennt und nimmt den Geruch auf. Das Wildschwein wiederum scheint noch nicht darüber im klaren zu sein, dass die schwarze Fellnase zu einem Hund gehört. Langsam kommt es Kiara näher bis sich ihre Nasen fast berühren. Kiara schnappt in die Luft. Nun wird es der Wildsau auch klar, diese Nase gehört nicht zu einer ihrer Art. Schon ist sie im Unterholz der Küstenvegetation verschwunden. Zurück bleibt ein verdatterter Mensch und ein angespannter Hund.
Begegnung mit einem Wildschwein



Ausflug mit den Buss
An einem leicht bewölkten, kühlen Tag, es ist der 14. Januar, macht Sabine eine Reise. Mann und Hund sollen schön zu Hause bleiben. Der Campingplatz organisiert fast jeden Monat einen Ausflug mit dem Bus. Heute geht die Fahrt zur Schokoladenfabrik Turrones Agut in Benlloch und weiter zum ehemaligen, regionalen, mittelalterlichen Hauptort. Mit etwas Verspätung fährt der Reisecar mit rund 50 Personen nach 9 Uhr los. Zur Schokoladenfabrik ist es nicht weit. Sabine freut sich schon auf den süssen Schmaus. Die Reisegruppe ist zu Gross für eine Führung durch die Fabrik und wird aufgeteilt. Die eine Gruppe, mit Sabine, besuchen zuerst das «Bicicleta roja benlloch» in der Umgebung. Das riesige rote Fahrrad beeindruckt auch Sabine. Die Besichtigung der Schokoladenfabrik und die Degustation im Anschluss gefallen ihr aber doch besser. Etwas süsses nimmt sie dann auch mit auf die Reise. Gegen Mittag erreicht die Reisegruppe Sant Mateu. Voller Stolz führt die Reiseleitung die Gruppe durch den Ort mit ihren Sehenswürdigkeiten. Beeindruckend bleibt für Sabine die romanisch-gotische Kirche, welche im 13. Jahrhundert erbaut und über die Jahrhunderte hindurch immer wieder erweitert wurde. Nach der Ortsführung gibt es im Restaurant «La Perdi» ein leckeres Mittagessen mit Vorspeise und Dessert. Auf der Rückfahrt hält die Reisgruppe in Cabanes um den geheimnisvollen Römischen Bogen an der ehemaligen Römerstrasse Via Augusta zu besichtigen. Um 18 Uhr kehrt Sabine nach Hause zurück. Es ist aufgeräumt und geputzt, der Hund ist versorgt und das Essen steht auf dem Tisch («wenn es fraueli zmärit gaht»).
Ausflug mit dem Buss «Bicicleta roja benlloch», Schokoladenfabrik Turrones, Sant Mateu















Radeln im Regen
Der Wetterbericht sagt unbeständiges Wetter voraus. Einzig am Montag (20. Januar) soll es leicht bewölkt und freundlich bleiben. Gut so – denkt sich Roger und macht sich um 10 Uhr mit dem Fahrrad auf den Weg. Er will in den Baumarkt «Leroy Merlin» in Castello de la Plana. Auf den ausgewiesen, teils separaten Fahrradwegen sind es rund 30 Kilometer bis zum Ziel. Das schönste Teilstück ist dabei die Via Verde, welche auf der Strecke einer ehemaligen Eisenbahn von Orpesa bis Benicassim verläuft. Dabei geht es durch Tunnels, und vorbei an Kiefernwäldern mit Blick auf das Meer und die Gebirgslandschaft – herrlich. Immer wieder steigt Roger vom Rad um das Panorama zu bestaunen. Die Fahrt zieht sich allmählich in die Länge, es wird kälter und nun beginnt es auch noch leicht zu regnen. Da stimmt doch etwas nicht mit der Wettervorhersage!? Um 12 Uhr erreicht Roger erschöpft aber zufrieden sein Ziel. Nach dem Einkauf im Baumarkt, etwa zwei Stunden später, stärkt sich Roger im «KFC» mit einem Chickenburger. Doch was ist das, fängt es nun noch mehr an zu regnen? Auch nach einer längeren Pause ist keine Wetterbesserung in Sicht. Also Rucksack gepackt, E-Bike gestartet und los geht die zügige Fahrt durch den Regen zurück zum Campingplatz. Zwischendurch wird der Regen weniger, der Fahrtwind beginnt die Kleider zu trocknen und Orpesa ist in Sicht. Die Freude dauert nur kurz, da wird Roger von einem vorbeifahrenden Auto klatsch nass gespritzt. Noch vor dem Eindunkeln erreicht er geschafft den Campingplatz. Soweit so gut, morgen soll das Wetter besser werden.
Radeln im Regen



Morgenspaziergang
Gewohnheiten begleiten uns auch im Leben auf dem Campingplatz. Roger ist meist früh Wach und geht daher bei Tagesanbruch mit Kiara in die Natur. Im Dezember und Januar, wo es noch lange Dunkel ist und die Tage nur langsam länger werden, sind Sonnenaufgänge gut zu beobachten. Fast schon magisch führt die morgendliche Tour an den Strand. Kiara kennt den Weg und läuft voraus. Hier lässt sich Roger immer wieder neu von der Natur, dem Wellengang, dem Wind und dem Himmel berühren. Kiara bleibt da eher am Boden, schnüffelt, markiert, sucht nach Holzstücken zum werfen und beschnuppert ihre Artgenossen. Sie sind nicht alleine, viele «Hündeler» spazieren hier am Strand entlang. Langweilig wird es den beiden nie. Die Natur und Landschaft begrüsst sie jeden Tag, am selben Ort, in anderer Gestalt. Jeder Tag beginnt von neuem mit einem neuen Eindruck, einer neuen Begegnung, einer neuen Erkenntnis einem neuen Bild. Man muss diese Einzigartigkeit des Momentes wohl selbst erleben um es zu erfassen. Eine Fotografie gibt dabei nur einen visuellen Eindruck wieder. Sabine schläft morgens lieber etwas länger und geniesst die Zeit alleine in aller Ruhe. Wenn Roger und Kiara von ihrem Spaziergang zurückkommen steht meist das Frühstück auf dem Tisch und Sabine trinkt ihren ersten Kaffee. Ein guter Start in den neuen Tag.
Morgenspaziergang


