Cotswold – Sudeley Castel, The Phesant Inn, Bourton on the Water, Stow on the Wood, Buford
Nach dem kurzen Abstecher nach Wales fahren wir am Mittwoch 3. Mai wieder nach England. Genauer gesagt in die Grafschaft Glouchestershire und da in den District und die Landschaft von Cotswold. Diese sehr ländlich geprägte Gegend mit vielen kleinen schmucken Dörfern, so beschreiben es die touristisch geprägten Medien, soll das typische England widerspiegeln. Sudeley Castel bei Wincombe ist unsere erste Station. Ein Schloss mit Garten, welches touristisch voll Erschlossen und auch für Events gebucht werden kann. Der Eintrittspreis schreckt uns aber vor einem Besuch ab. Da fahren wir lieber etwa fünf Meilen zum Lunch ins «The Phesant Inn» um ein englisches Curry in einer typischen Landkneippe zu verköstigen. Einen karierten Teppich im Lokal, Wimpel in den farben Englands und dem Bild des neuen Königs oder eine Transvestite an der Bartheke sehen wir nicht alle Tage. Frisch gestärkt fahren wir nach Bourton on the Water. Auch dieser Ort wird von Touris (wie uns) gerne besucht. Es ist fast schon romantisch, wie der kleine Fluss durch das Ortszentrum führt und viele kleine Fussgängerbrücken diesen überspannen – ein kleines Venedig. Hier geniessen wir auch gerne ein «Gelato». Den nächsten Stopp machen wir im Marktstädtchen Stow on the Wood mit vielen Geschäften und Lokalen wo die Touris ihr Geld ausgeben können. Die gemütlichen englischen Gassen laden ja auch zum flanieren ein. In Buford, ebenfalls ein schmuckes Marktstädtchen, finden wir einen «Coach Park», also einen Parkplatz für Reisebusse, auf dem wir über Nacht stehen dürfen. Nach dem langen Tag und den vielen Eindrücken schlafen wir denn auch gut und sicher an diesem Ort.
Bourton on the Water
Stow on the Wood
Oxford – Stadt der Universitäten
Am Donnerstagmorgen fahren wir das kurze Stück (27 mi oder 41 km) nach Oxford. Hier sehen wir zum ersten mal seit unserer Reise eine grössere Strassenbaustelle in England und geraten prompt in einen Verkehrsstau. Es ist schon Interessant wie die Briten ihre Strassen bauen und wo überall zu reparierende Stellen markiert sind oder eben auch nicht. In einer Einkaufsgegend finden wir einen Parkplatz bei einem Tesco, wo wir uns mit dem Nötigsten versorgen. Danach geht es weiter zum Redbridge Park & Ride im Süden der Stadt. Gemäss unserer Park- und Übernachtungs- Platzfinder App «Park4Night» haben hier auch schon Wohnmobilisten auf dem Parkplatz für Busse, LkWs und Motorhomes geschlafen, obwohl es eigentlich strikte untersagt ist. Mangels Möglichkeiten in Oxford wagen wir es. Für 16.00 Uhr haben wir eine geführte Tour durch die Universitätsstadt gebucht. Die Wachhunde lassen wir im Wiwomo. Mit dem öffentlichen Buss holpern wir ins Stadtzentrum. Ja, die Universität in Oxford ist eine Stadt in der Stadt mit vielen Gebäuden und den unterschiedlichen Colleges wie wir erfahren. Mit unserem studentischen Guide «Allen» sehen wir auch hinter die Kulissen der Gebäude und des Bildungssystems in England, welches, wie er ironisch bemerkt eines der besten sei. Hier entstehen jedenfalls viele Ideen und Geschichten, wie etwa Harry Potter, Narnia, Herr der Ringe oder Brexit, von Leuten die hier einst studierten. Einige Regeln und Traditionen erscheinen aber selbst uns (Bünzlischwizer) etwas kurios. Das müssen wir bei einem Nachtessen beim Italiener erst einmal verdauen. Zurück auf dem Parkplatz ziehen wir die Veranda hoch und verhalten uns so unauffällig wie möglich, wie im übrigen andere Camper und LKW-Fahrer auch. Ach wie genial besucherfreundlich war es doch in Canterbury! Am nächsten morgen – es ist alles gut gegangen, wir haben ruhig und ungestört geschlafen – kann Roger mit den Hunden einen Spaziergang an der Themse machen und den Studenten beim Rudertraining zusehen, bevor wir gegen Mittag weiter ziehen.
Stratford upon Aven – Fluss Avon, Shakespeare, die Krönung «König Chares III», England’s Infrastruktur
Den Ausnahmezustand in England «Coronation», also die Krönung ihres neuen Königs Charles III, wollen wir vom 5. – 10. Mai an einem festen Standort verbringen. In Stratford upon Aven, dem Geburtsort von Shakespeare, finden wir auf der Pferderennbahn einen Campsite. Die Infrastruktur der Anlage lässt wieder einiges zu wünschen übrig und verspricht mehr als sie einhalten kann, aber das sind wir uns mittlerweile gewohnt. Dennoch ärgert es uns schon für Leistungen zu bezahlen die wir nicht erhalten. Nicht nur die Strassen auch die Mobilnetze und Strom- und Wassernetze in England scheinen marode zu sein. Nun ja, auch das ist England. Die Krönung am Samstag können wir gerade noch teilweise via Internet und zu Randzeiten mitverfolgen. Es regnet an diesem Tag und wir machen es uns im Wohnmobil gemütlich. Am Sonntag klart das Wetter auf und die Sonne scheint bei 20 Grad im Schatten. Gerade richtig um in der Stadt das Strassenfest mitzuverfolgen. Da gibt es allerlei Verkaufsstände, Food-Stationen für jeden Geschmack, Riesenrad und Karussell und auch Musikdarbietungen. Ein wirklich gelungenes Fest – danke Charlie! In Stratford treffen wir uns am Dienstag auch mit «Ros», der Präsidentin des Entlebucher Sennenhunde Club in Grossbritannien. Sie hat uns vor einigen Jahren bei der Vermittlung unserer Zuchtwelpen nach England sehr geholfen. Ein wirklich schönes und informatives Treffen.
Fluss Avon
Shakespeare : Sein oder nicht Sein, ist hier die Frage?
Die Krönung «König Chares III»
England’s Infrastruktur
Chester – Amphitheater – römische Soldaten, Pferderennen und noble Lady’s
Die Fahrt am 10. Mai von Stratford nach Chester ist mit 126 Meilen (202 km) die längste Strecke die wir bisher in England zurückgelegt haben. Sie führt uns über die holprige Autobahn M6 und M42 nordwärts und dann über die A41 nach Chester. Dafür benötigen wir rund 4 Stunden reine Fahrzeit. In Chester finden wir einen kostenlosen Parkplatz beim Duke’s Drive, unweit des Stadtzentrums, wo wir hinein passen. Der Duke’s Drive ist heute ein Spazierweg mitten durch einen urtümlichen Wald. Von hier aus erkunden wir am nächsten Tag zu Fuss die Stadt. Die Häuserfassaden mit dem Riegelfachwerk sind schon beeindruckend. Das Amphitheater aus der Römerzeit ist das besterhaltene in ganz England. Lustig ist es den Kindern auf Schulreise zuzusehen wie sie mit Schwert und Schild bewaffnet, angespornt von einem römischen Soldaten, laut schreiend durch die historische Stadt ziehen. Der Besuch der Kathedrale schreckt uns etwas ab. Ein Teil des grossen Gebäudekomplexes beherbergt eine Bank. Der Haupteingang, mit Glastür, wie bei einem Schaufenster, ist verschlossen. Besucher werden über einen Seiteneingang, vorbei an Werbespots in einen Souvenirshop geführt. Hier erhält man die Tickets zur Besichtigung des Kirchenraums, welcher auch für verschiedene Events gebucht werden kann – alles sehr kommerziell. Im Stadtzentrum sind die Geschäfte auf zwei Etagen angebracht. Über Treppen und einen überdeckten Gang erreicht man die Läden im ersten Stock. Hier finden einige Menschen in der Nacht auch einen trockenen Schlafplatz. Noble Einkaufstempel, Juweliere, Massschneidereien, Schuhläden, Kaffees, Bistros, Restaurants und vieles mehr säumen die Strassen. Wir verköstigen uns aber lieber in einem türkisch-englischen Restaurant mit gutem Essen. Frisch gestärkt schauen wir anschliessend dem Treiben rund um das Pferderennen zu. hochgesteilte Damen mit ihren Hüten und Herren in noblen Anzügen stellen sich zur schau. Von einer Strasse bei einer Brücke, können wir die Pferderennbahn überblicken. Die Startvorbereitungen für das nächste Rennen laufen, Ein Journalist interviewt Passanten, auch uns, die Wetten sind gesetzt und die Pferde mit ihren Jockeys laufen in die Bahn ein. Die Startbox öffnet sich und die Pferde galoppieren ihre Runde. Die Wetten stehen 10:11 für den Gewinner.
Shakespeare stellte einst die Frage: «Sein oder nicht Sein?». Unser Eindruck von England – Mehr Schein als sein.
Amphitheater – römische Soldaten
Pferderennen und noble Lady’s
Stadtmauer Chester
