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Saloon Eingang

02.04_Amerika – 2. Etappe California

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Rück- und Ausblick

5 Wochen sind wir nun schon in Amerika, davon 3 Wochen in Kalifornien. Viele wunderbare Landschaften haben wir in der kurzen Zeit schon gesehen und erlebt. Manchmal auch zu viel, um alle Eindrücke zu verarbeiten. Eigentlich wollten wir uns mehr Zeit nehmen, aber von Beginn weg schien hier in «Big Amerika» alles etwas anders zu laufen. So frei und einfach ist es hier doch nicht, mit Hund und Womo. Die für uns ungewohnten Masseinheiten mit Meilen, Fuss oder Gallonen können wir noch umrechnen. Auf die Frage eines Amerikaners, wie viele Meilen denn unser Fuso mit einer Gallone Diesel fährt, können wir mittlerweile beantworten. Es sind etwa 14 Meilen pro Gallone. Viel schwieriger wie erwartet ist es, schöne kostenfreie Stellplätze zu finden. LKW-Raststätten oder Parkplätze an viel befahrenen Strassen machen nur wenig Spass. Das viel umworbene «Overnigtparking» bei Walmart-Filialen ist in den USA immer weniger erlaubt. Ein sehr gute alternative haben wir inzwischen bei «The Home Depot» gefunden. Viele Stellflächen stehen unter Eigentum und sind mit Schildern wie etwa «privat» versehen. Andere müssen oft teuer bezahlt werden. Überrascht waren wir über die vielen Waldbrände in den USA. Anders wie in Kanada, scheint es uns, als würde das Umweltproblem in «the beautiful Amerika» kaum ein Thema zu sein. Dazu kommt natürlich auch noch das Wetter und die Jahreszeit die uns zu einer schnelleren Reise in den Süden veranlasste.

Noch viel mehr Sehenswürdigkeiten stehen auf unserem Programm. Doch alles zu seiner Zeit. Die hohen Berge, welche schnell einmal zugeschneit und damit nicht mehr zugänglich sind, durften wir zum Glück bereits erkunden. Doch nun wollen wir, passend für den Winter, alles etwas ruhiger Angehen. Ungefähr 15 Wochen planen wir noch im Süden der USA zu verbringen. Wenn möglich dort, wo angenehme Temperaturen und Sonne auf uns warten. Vielleicht gibt es, wie von uns erhofft und von anderen Reisenden verklärt, doch noch Orte in Amerika, wo wir in Musse etwas länger verweilen können. Die dicht besiedelte kalifornische Küste von San Francisco bis San Diego heben wir uns für Später auf. Mit Wohnmobil und Hund sind die grossen Städte sowieso nicht sehr geeignet. Da wäre ein Flug und Hotel Städtetrip sicherlich besser. Nein, wir fahren ostwärts, über die südliche Sierra Nevada, ab in die Wüste. Im wenig bewohnten «Badland» gibt es sicherlich Orte für uns, wo wir etwas verweilen können. Um diese Jahreszeit ist es dort auch nicht mehr so heiss. Geplant ist weiter ein Kurztrip über die Grenze nach Nevada ins Getümmel von Las Vegas. Danach planen wir nach Arizona weiter zu fahren und via Route 66 den Grand Canyon zu besuchen. Weiter soll es im Süden Arizonas, an Tucson und Phönix vorbei wieder Richtung Kalifornien gehen. Dort steht sicherlich noch der Joshua Tree Nationalpark, die Umgebung von Los Angeles und San Diego auf dem Programm.

Kern River und Lake Isabella

Wir starten am Montag den 20. Oktober in Bakersfield. Zuerst erledigen wir im Walmart unseren Wocheneinkauf an Lebensmitteln. Bei der Gelegenheit kaufen wir auch gleich neue, gute und günstige Socken. Noch einmal führt unsere Reise in die Sierra Nevada. Diesmal aber in den südlichen Teil. Die Berge ragen hier nur noch bis zu 2’000 Meter in die Höhe. Die Vegetation erscheint wüstenartig trocken mit wenig Regen im Winterhalbjahr. Wir folgen dem Highway 178 nach Osten, der sich entlang des Kern River durch das enge Tal schlängelt. Es ist eine interessante Fahrstrecke, wie wir finden. Nach etwa 60 Kilometern wechseln wir auf die alte Kern Canyon Road am Südhang der Schlucht. Auch sie ist geteert und gut zu befahren. Allerdings noch etwas enger und kurvenreicher und damit noch spannender. Etwas aufpassen müssen wir auf tiefliegende Äste über der Strasse. Einen ersten Halt legen wir bei Remington Hot Springs ein. Das ist eine von über 90 warmen Quellen in Kalifornien. Direkt am Fluss gibt es vier kleine gemauerte Becken mit leicht schwefelhaltigem angenehm warmen Wasser. Die Quelle ist für einen Wochentag gut besucht aber auch wir finden einen Platz. So ein Bad tut uns jetzt richtig gut. Grosse Schilder auf den Parkplätzen signalisieren, dass hier Campen und Übernachten nicht erlaubt ist. 

Remington Hot Springs

Fahrt in die Berge
Fahrt in die Berge
Remington Hot Sprin
Remington Hot Sprin
Abkühlung im kühlen Fluss
Abkühlung im kühlen Fluss

Also fahren wir die kurze Strecke weiter zum Lake Isabella (93 Tageskilometer). Dort gibt es mehrere offizielle Campgrounds des National Forest direkt am Stausee. Trotz des «Shutdowns» sind diese über einen Bezahlautomaten zugänglich. Eine Nacht kostet hier 12 Dollar, was für Amerika sehr günstig ist. Dafür gibt es einen frei wählbaren Platz am grossen Sandstrand, Zugang zur Grubentoilette und Wasser. Die Entsorgung eines allfälligen Schwarzwassertanks, den wir nicht haben, kostet extra. Anfangs Woche zeigt sich der Himmel noch Wolkenlos mit Temperaturen um die 25°C. Ab Donnerstag wechselt das Wetter, einmal ein kurzer Gewitterschauer, dann folgt leichte Bewölkung, Wind mit Windböen bis 50 km/h und die Temperaturen fallen auf immer noch angenehme 20°C am Tag. Schön ist es hier und meistens sehr ruhig, ausser am Freitag, wo sich eine Gruppe zum Feiern bis in den frühen Morgen an den Strand einfindet. Auf dem See tummeln sich einzelne Windsurfer. Highlight ist aber die Gruppe Pelikane die hier neben zwei Reihern auf Fischfang gehen. Wir widmen uns vor allem der Musse aber auch anderen Dingen. Sabine bäckt Brot und Kuchen, wäscht Kleider und recherchiert über Mexiko. Roger schreibt an der Homepage, plant die nächsten Reisetage und baut einen verstellbaren Antennenmast. Kiara animiert uns zum Spielen mit dem Stöckchen und wälzt sich anschliessend im Sand. 

Lake Isabella

Abendstimmung am Lake Isabella
Abendstimmung am Lake Isabella
Lake Isabella
Lake Isabella
Lake Isabella
Lake Isabella

Ab in die Wüste

Nach einer angenehmen Woche am See, fahren wir am Montag 27. Oktober weiter. Noch einmal besuchen wir die Quellen am Kern River und geniessen ein warmes Bad. Unsere Fahrt führt uns zurück zum Lake Isabella und sogleich ostwärts durch das sich weitende Tal. Links und rechts des Highway 178 säumen nun Kakteen und Sukkulenten unseren Weg. Zunächst nur kleine, je näher wir uns aber dem Walker Pass auf rund 1’610 m ü.M. nähern, werden sie immer grösser. Mannshohe Exemplare finden sich auf dem Pass und zeigen uns ein neues Vegetationsklima an. Schon fahren wir hinunter ins Indian Wells Valley in der nordwestlichen Mojave Wüste. Wolkenloser strahlend blauer Himmel und trockene Temperaturen um die 32 Grad Celsius erwarten uns. Kakteen sehen wir im Tal keine mehr. Dafür aber schier endlose Flächen mit Sand und Geröll in denen trockene Creosote Büsche wachsen. Das Tal ist vulkanisch geprägt und überall finden sich entsprechende Vulkansteine. Die riesige Mojave Wüste umfasst 113’300 km², was in etwa das 2.75-fache der Schweiz entspricht. Sie erstreckt sich über die Staaten Kalifornien und Nevada mit Ausläufern bis Utha und Arizona. Regen fällt hier nur etwa 150 mm pro Jahr, wovon am meisten im Februar. Die Tagestemperaturen sollten um diese Jahreszeit zwischen angenehmen 18 und 25 Grad Celsius liegen und sind damit doch etwas zu hoch. 

Walker Pass, Creosote Büsche, Mojave Wüste

Walker Pass 1'610 m ü.M.
Walker Pass 1'610 m ü.M.
Mojave Wüst
Mojave Wüst
Mojave Wüste Fläche von 113'300 km²
Mojave Wüste Fläche von 113'300 km²

Nach 128 Tageskilometer erreichen wir unser Etappenziel Ridgecrest. Die ursprüngliche kleine Bauerngemeinde in der Wüste, gegründet im Jahre 1912, beherbergt heute rund 28’000 Einwohner. Viele sind hier in der High-Tech-Industrie für eine bedeutende militärische Forschungsbasis der US-Navy beschäftigt. Zugehörig zur Basis gibt es reservierten Luftraum von etwa 51’000 km² in denen häufig Tiefflüge absolviert werden. In der Region gibt es aber auch eine Vielzahl von Mineralien wie etwa Bor, Talk, Ton oder Edelsteine welche heute noch in kommerziellen Minen abgebaut werden. In letzter Zeit sollen vermehrt Pensionäre aus der Westküste hierherziehen, weil man hier noch erschwingliche Häuser erwerben kann, erzählen uns Einheimische. Bevor unser Wüstenabenteuer beginnt, können wir in der Stadt unser Fahrzeug nochmals volltanken und unsere Vorräte aufstocken. Im Gebiet um Ridgecrest sind fünf grössere tektonische Verwerfungen bekannt, weshalb es hier immer wieder zu Erdbeben kommt. Auf dem Walmart-Parkplatz, wo wir nach dem Einkauf übernachten, sind deutliche Risse im Asphalt erkennbar. Das letzte Erdbeben wurde im Juli 2019 mit einer Magnitude von 7.1 gemessen. Darauf folgten über 4’700 Nachbeben. Doch keine Angst, diese Nacht war es ruhig. 

Kakteen

Death Valley – das Tal des Todes

Für den Dienstag haben wir uns die Zufahrtsroute über die Trona Wildrose Road zum Death Valley bis nach Stovepipe Wells vorgenommen (170 Tageskilometer). Die Strasse ist, mit Ausnahme einiger Ortsdurchfahrten, in gutem Zustand. Die Wüstenlandschaft wechselt immer wieder ihre Farben. Die Felsen und Steine erscheinen einmal in grau, ein andermal in rötlich bis braunen Tönen. Dazwischen wachsen immer wieder mehr oder weniger dichte und dürre Büsche. An den Fish Rocks, Steine die mit Fischmotiven bemalt sind, fahren wir vorbei. Um zum Ort Ballarat zu kommen, verlassen wir die Teerstrasse und fahren rund 10 Kilometer auf einer unbefestigten Sand und Geröllpiste, hin und zurück. Die kleine ehemalige Bergbausiedlung dient nur noch touristischen Zwecken. Ein Campground, ein kleines Museum, ein offener unbedienter Souvenirladen und jede Menge alte Geräte, Fahrzeuge und sonstiger Schrott liegen hier herum. Nichts besonderes, aber es vermittelt einen kleinen Eindruck in das trostlose Leben eines Mineurs in der Wüste. Nach etwa der Hälfte der Strecke fahren wir auf den Highway 190 der uns ostwärts über den Towne Pass (1’511 m ü.M) in den Nationalpark des Death Valley führt. Vom Pass aus geniessen wir den Blick auf das Nord-Tal. In Stovepipe Wells gibt es ein kleine Versorgungsstation mit Tankstelle, Restaurant, Souvenir- und Coffeshop, Rangerstation und einem Campground. Hier bleiben wir für zwei Tage und Nächte. 

Death Valley, Ballarat, die fast Geisterstadt, Towne Pass

Death Valley National Park
Death Valley National Park
Wir kommen dem Death Valley immer näher, 33 Meilen (52 km)
Wir kommen dem Death Valley immer näher, 33 Meilen (52 km)
Nach Ballarat, die Fast-Geisterstadt
Nach Ballarat, die Fast-Geisterstadt
Ballarat, Hauptgebäude
Ballarat, Hauptgebäude
Gründung im Jahre 1897
Gründung im Jahre 1897
Vergangene Zeitzeugen
Vergangene Zeitzeugen
Mach mal ne Pause
Mach mal ne Pause
Ups, Markierung vom Towne Pass 1'511 m ü.M. - fast verpasst
Ups, Markierung vom Towne Pass 1'511 m ü.M. - fast verpasst
Am Towne Pass
Am Towne Pass

Es sind nur wenige Camper auf dem Platz. So können wir die Ruhe und Stille der Wüste geniessen. Ausser Fliegen gibt es hier nur wenige Tiere. Zumindest haben wir keine Schlangen, Spinnen, Eidechsen, Erdhörnchen, Kojoten, Bergschafe und dergleichen gesehen oder gehört. Am Nachmittag steigen die Temperaturen auf 32 Grad im Schatten. Die Luftfeuchtigkeit sinkt dabei teils auf trockene 20%. Für uns ist es, dank Klimaanlage im Wohnmobil, gerade noch erträglich. Wir sind nur froh, das Death Valley nicht im Hochsommer bei Temperaturen über 50° Celsius zu besuchen. Das wäre ein zu grosse Strapaze nicht nur für uns, sondern auch für das Wohnmobil. Morgens und Abends, wenn es etwas kühler wird, geniessen Kiara und Roger ausgedehnte Spaziergänge in der Wüste. Denkt man sich den Lärm der hin und wieder fahrenden Autos weg, ist es wirklich fast totenstill. Kein summen, kein zirpen, kein pipsen nur eine einsame Krähe fühlt sich von Kiara bedroht. Sobald die Sonne untergeht beginnen die Temperaturen allmählich zu sinken. Schön ist es in der Nacht den Sternenhimmel zu betrachten. Der Himmel ist klar, der zunehmende Mond noch klein und die vielen Sterne gut zu erkennen. Am frühen Morgen ist die Temperatur auf angenehme 15 Grad gesunken. Unser gut gedämmtes Wohnmobil vermag die Hitze noch bis zum Mittag draussen zu lassen. 

Stovepipe Wells

Stovepipe Wells
Stovepipe Wells
Der Saloon von Aussen
Der Saloon von Aussen
Saloon Eingang
Saloon Eingang
Zwei in der Mojave Wüste
Zwei in der Mojave Wüste
Die Wüste lebt
Die Wüste lebt
Abendstimmung in der Mojave Wüste
Abendstimmung in der Mojave Wüste

Am Donnerstag haben wir uns soweit akklimatisiert um das Death Valley weiter zu erkunden. Wir können aber nicht alles besichtigen, denn viele Wege und Strassen sind aufgrund von Sturmschäden gesperrt. Kaum zu glauben, am 18. September brachte ein Ausläufer des Tropensturms Mario erhebliche Regenfälle, die Teils bis zu ¼ der Jahresniederschläge betrugen (15 mm). In Sichtweite von Sovepipe Wells liegen die bis zu 30 Meter hohen Sanddünen von «Mesquite Flat». Die Dünen bildeten sich über Jahrtausende infolge des erodierenden Sandgesteins der nördlichen Berge, starkem Wind und einer Barriere aus südlichen Bergen, welche den Sand daran hinderte weiter zu verwehen. Auf unsere Fahrt auf dem Parkway 190 kommen wir am «Devils Cornfield» vorbei, welches an ein seltsames, abgeerntetes Maisfeld erinnern soll. Der Rundweg am Bach des «Salt Creek» ist zurzeit nicht zugänglich. Also fahren wir vorbei am Ferienort Furnace Creek. Uns überrascht es nicht wirklich, aber auch hier mitten in der Wüste gibt es einen immergrünen Golfplatz. In Amerika gibt es nämlich an fast jedem besseren Ort einen Golfplatz. Bei Zabriskie Point halten wir erneut und erklimmen den Aussichtspunkt. Von hier geniessen wir die Sicht auf die bizarre, erodierte Felslandschaft. Die Felsformationen sind die Sedimente eines vor 5 Millionen Jahren ausgetrockneten Sees. 

Sanddünen von «Mesquite Flat», Zabriskie Point und Badlands

Sanddünen von Mesquite Flat
Sanddünen von Mesquite Flat
Sanddünen von Mesquite Flat
Sanddünen von Mesquite Flat
Sea Level – auf Meereshöhe
Sea Level – auf Meereshöhe
Aussichtspunkt im Death Valley Zabriskie Point
Aussichtspunkt im Death Valley Zabriskie Point
Badlands
Badlands
Bizarre Erosionslandschaft
Bizarre Erosionslandschaft

Da der Zugang zum Haupt Tal des Death Valley mit dem «Badwater Basin» verwehrt wird, fahren wir mit unserem Wiwomo auf den Berggipfel von «Dantes View» auf 1669 m ü.M. Schweizer hätten hier wohl eine Seilbahn und ein Panoramarestaurant gebaut. Amerikaner fahren aber lieber mit dem Auto auf die Bergspitze. Die Fahrt hierher war schon interessant, aber der Ausblick auf das Tal des Todes ist einfach sensationell. Das Tal ist der trockenste, heisseste und zugleich auch der tiefstgelegene Nationalpark der USA. Der tiefste Punkt liegt nahezu 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Hohe Berge umsäumen das Tal mit einer Höhe bis zu 3’366 m ü. M. (Telescope Peak). Das Tal soll seinen Namen nach einer Begebenheit aus dem Jahr 1849 bekommen haben. Zwei Trecks mit insgesamt 100 Planwagen wollten eine Abkürzung des damals bekannten Old Spanish Trails suchen. Sie gerieten ins Tal und suchten wochenlang nach einem Ausweg. Um zu überleben verspeisten sie ihre Zugochsen und zerhackten die Wagen zu Brennholz. Zu Fuss sollen sie doch noch einen Weg über den Wingate Pass aus dem tödlichen Tal gefunden haben. Geologisch ist das Tal ebenfalls sehr interessant. Mindestens vier Perioden mit aktivem Vulkanismus, bis zu vier Perioden mit Sedimentablagerungen, einige plattentektonische Verschiebungen und mindestens zwei Vergletscherungen führten zu einer Vielfalt an seltenen Mineralien und Metallen wie Gold, Silber, Talkum und Borax. 

Dantes View, Old Spanish Trails

Death Valley mit Salzsee
Death Valley mit Salzsee
Aussichtspunkt Dantes View Hintergrund das Death Valley
Aussichtspunkt Dantes View Hintergrund das Death Valley
Steil hinunter vom Dantes View
Steil hinunter vom Dantes View
Old Spanisch Trail
Old Spanisch Trail
Old Spanish Trail Die historische Handelsroute verbindet Santa Fé, via New Mexico, Uta und Nevada mit Los Angeles. Ca. 2'000 km lang. Erstmals 1776 von europäischen Siedlern erkundet.
Old Spanish Trail Die historische Handelsroute verbindet Santa Fé, via New Mexico, Uta und Nevada mit Los Angeles. Ca. 2'000 km lang. Erstmals 1776 von europäischen Siedlern erkundet.
Old Spanisch Trail
Old Spanisch Trail

Nach Tecopa in der Mojave Wüste

Zurück auf dem Parkway 190 fahren wir in östlicher Richtung und verlassen den Nationalpark. In der kleinen Siedlung Detah Valley Junction wechseln wir auf die Strasse Nr. 178 nach Süden. Nebst einem Opernhaus mit Hotel ist der Ort ziemlich baufällig. Im etwas grösseren Ort Shoshone Village (2023 / 18 Einwohner) mit eigenem Flugplatz halten wir an. Dort besuchen wir das kleine interessante und kostenfreie Museum und geniessen anschliessend auf der Veranda des Restaurants ein regionales Bier. Der Name des Ortes kommt nicht von ungefähr. So lebten seit etwa 6’000 Jahren schon indigene Gruppen, wie die Timbisha vom Stamm der Schoschonen hier am Amargosa River. Von hier ist es nicht mehr Weit zu unserem Übernachtungsplatz etwas ausserhalb von Tecopa Hot Springs. Nach 188 interessanten Kilometern haben wir einen ruhigen Platz im Niemandsland der Mojave Wüste gefunden (BLM-Land). Hier bleiben wir für 5 Tage und Nächte. Wir sind zwar nicht alleine an diesem Ort, aber das Gebiet ist so gross, dass man sich weit voneinander aufstellen kann. Wie der Name verrät gibt es hier Wasser und Heisse Quellen, weshalb auch die Siedler und Mormonen auf dem Weg nach Westen hier, auf der alten spanischen Route, rast machten. In unmittelbarer Nähe gibt es ein etwa Badewannen grosse, warme frei zugängliche Quelle. Diese wird von Durchreisenden und Dauercampern gut genutzt. Für uns ist die «Badewanne» zu klein und zu ungepflegt, da konnten wir erst kürzlich eine bessere Anlage benutzen. 

Shoshone Village, Museum

Shoshone Village
Shoshone Village
Das Museum in Shoshone Village
Das Museum in Shoshone Village
Reichhaltig an div. Mineralien
Reichhaltig an div. Mineralien

Im Jahr 1875 wurde im Gebiet Blei- und Silbererz gefunden und eine Siedlung gegründet. Bald wuchs die Bergbausiedlung zu einer kleinen Stadt an. Sie wurde nach dem Paiute-Häuptling Chief Tecopa benannt. Bereits vier Jahre später begann der Niedergang der Stadt indem die meisten Bergleute abzogen. Gelegentlich wurde der ursprüngliche Stadtgrund bewohnt, erlebte aber nie eine Wiederbelebung. Auch das Bureau of Land Management (BLM) der US-Regierung versuchte immer wieder, in Tecopa und Umgebung günstiges Land zu verkaufen. Dies allerdings nur mit mässigem Erfolg. Heute gibt es hier nebst einzelnen Wohnhäusern, zwei Campingplätze, eine Bücherei, eine Brauerei, einen Coffee-Shop und ein Seniorencenter. Einfache Strom- und Telefonleitungen sind vorhanden, aber kein Mobilfunknetz. Das Wasser muss im Ort aufbereitet, Abwasser und Abfall selbst entsorgt werden. Lebensmittel gibt es etwa 64 Kilometer entfernt in Parhump. Von Arbeitsplätzen ist hier auch nicht viel zu sehen. Dazu kommt noch Hitze und Trockenheit. Das sind Lebensbedingungen, die sich wohl nur wenige Wünschen. So oder ähnlich erging es wohl so mancher Siedlung in der Wüste. Für uns ist es dennoch interessant und entspannend in dieser Abgeschiedenheit und Ruhe noch ein paar Tage zu verweilen. Am Dienstag den 4. November fahren wir aber definitiv weiter über den Old Spanish Trail nach Nordosten, über die Grenze nach Nevada. 

Tecopa Hot Springs

Inmitten der Mojave Wüste
Inmitten der Mojave Wüste
Tecopa Hot Springs Heisse Quelle unter der Palme
Tecopa Hot Springs Heisse Quelle unter der Palme
Mojave Wüste in Tecopa Hot Springs
Mojave Wüste in Tecopa Hot Springs

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